HBF Umfeld Nord Dortmund

Plane
Deine Stadt

Ein neuer Park für die Innenstadt, direkt am Hauptbahnhof

Sie gestalten mit!

Ein neuer Park für die Innenstadt, direkt am Hauptbahnhof

Der Dortmunder Hauptbahnhof wird einer der grünsten Bahnhöfe Deutschlands sein! Auf einer Länge von 800 m entsteht über dem künftigen Fernbusbahnhof direkt an den Gleisanlagen ein neuer Park für alle. Die Idee, die Umgestaltung des Bahnhofs mit einer Parkanlage zu verbinden, entstand in einem breit angelegten Bürgerdialog im Vorfeld eines städtebaulichen Wettbewerbs. Der neue Park soll für Nordstadtbewohner*innen und Innenstadtbesucher*innen eine einzigartige grüne Oase werden, eine Frischluftschneise inmitten der Innenstadt.

HBF Umfeld Nord Dortmund

Vielen Dank für das große Interesse und die engagierte Teilnahme!

Der Beteiligungsprozess zur weiteren Ausgestaltung des Landschaftsraumes auf der Nordseite am Dortmunder Hauptbahnhof, der vom 7. Dezember 2020 bis zum 17. Januar 2021 stattgefunden hat, ist auf große Resonanz gestoßen. Neben der bloßen Anzahl der Teilnehmer*innen, ist insbesondere die Qua­lität und Intensität, mit der sich die Bürger*innen mit dem Projekt beschäftigt haben bemerkenswert. Die Ergebnisse liegen nun aufbereitet vor und können zusammengefasst auf dieser Internetseite eingesehen sowie in einer Dokumentation im Detail studiert werden.

Dokumentation

Fünf Leitthesen für die Gestaltung eines neuen Parks

Ziel der aktuellen Beteiligung war es, aus den Hin­weisen der Bürger*innen konkrete Anforderungen für die kommenden Planungsschritte abzuleiten. Die bloße Anzahl sowie die Vielfältigkeit der Beiträ­ge machten die inhaltliche Auswertung zu einer an­spruchsvollen Herausforderung. Im Ergebnis wur­den fünf Leitprinzipien herausgear­beitet, die die Erkenntnisse der Beteiligung für die zukünftige Planung handhabbar zusammenfassen sollen. Sie werden als Planungsprämissen im Zuge der Rahmenplanung und auch bei der Auslobung des geplanten Realisierungswettbewerbs für den Park Berücksichtigung finden.

Dortmund

Lebendiger Park

Lebendiger Park mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die so angeordnet und ausgestaltet werden, dass ein ungestörtes Neben- und Miteinander möglich ist

Die Beteiligung hat ein vielfältiges und differenziertes Bild unterschiedlichster Nutzungsansprüche für den geplanten Park gezeichnet. Eine starke Fokussierung bei der Ausgestaltung des öffentlichen Raums auf nur einen speziellen Aspekt – etwa Ökologie oder Sport – würde dem Meinungsbild der Beteiligung daher sicherlich nicht gerecht werden. Auch waren die Vorschläge in ganz überwiegender Mehrheit dadurch gekennzeichnet, dass mit ihnen nicht thematisch eng gefasste, sondern unterschiedliche Nutzungen auf dieser Fläche vorgeschlagen wurden. Damit einher geht das Anliegen, die ihrem Wesen nach unterschiedlichen Angebote bewusst so anzuordnen, dass Konflikte bei der Benutzung vermieden werden können. Es werden beispielsweise ganz gezielt Freizeitanlagen für Kinder und Jugendliche gefordert, bei denen charakteristische Geräuschentwicklungen zu erwarten sind. Genauso besteht der ausdrückliche Wunsch nach Ruhezonen zum Rückzug und zur Erholung. Es werden Bereiche für Bewegung erwartet und andere zum Verweilen.
Angestrebt wird also eine starke Nutzungsdurchmischung im Park, wobei es die zukünftige planerische Aufgabe sein wird, dieses in ein konzeptionelles gestalterisches Ganzes zu implementieren.

Dortmund

Bäume als prägende Grünelemente

Bäume als prägende Grünelemente zur Förderung des Mikroklimas und zur Schattenspende sowie eine ergänzende vielseitige Bepflanzung zum Erhalt und zur Steigerung der Artenvielfalt

Aus den Ergebnissen der Beteiligung kann abgeleitet werden, dass bewusst gesetzte Grünelemente in dem künftigen Park eine wesentliche Rolle spielen sollen. Dabei wird weniger ein urwüchsiger, naturnaher Charakter gewünscht als ein freiräumlich gestalteter Park mit vielen Bäumen, Grünflächen und vielfältiger Bepflanzung. Damit einher gehen Bestrebungen zu Erhalt und Ausbau der Artenvielfalt. Auch Angebote für gemeinschaftliche gärtnerische Nutzungen werden, wenn auch in Summe weniger häufig, dafür umso leidenschaftlicher nachgefragt. Eine allzu starke programmatische Aufladung sollte im Einklang mit dem gewünschten Nebeneinander unterschiedlicher Angebote jedoch vermieden werden.
Der Förderung des Mikroklimas im citynah grundsätzlich dicht bebauten und hoch versiegelten Kontext wird immenser Wert beigemessen. Auch die häufigen Vorschläge von Wasserelementen dürften Ausdruck des Wunsches sein, eine klimatisch und atmosphärisch hohe Qualität des Raumes zu erreichen. Es bietet sich auf dieser innerstädtischen Brache die seltene Gelegenheit, einen maßgeblichen Beitrag beim Umgang mit den bestimmenden Zukunftsaufgaben Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zu leisten. Die Integration der verkehrlich notwendigen baulichen Anlagen in den vorhandenen Geländeversprung und das damit mögliche Freihalten nennenswerter Flächen von Bebauung wird als großer Gewinn verstanden. Stadtklima und Ökologie sind den Bürger*innen an dieser markanten Stelle im Stadtgebiet somit besonders wichtig.

Dortmund

Hochwertiges Wegenetz

Hochwertiges Wegenetz mit getrenn- ten Flächen für Fußgänger und Radfahrer sowie einladende Bereiche zum Sitzen und Ausruhen

Bereits mit der Einladung zur Partizipation wurde durch die Planungsverwaltung als Prämisse unterstellt, dass der motorisierte Fahrzeugverkehr im Park auf das absolut Notwendige beschränkt wird, etwa für Reinigung und Pflege oder für betriebliche Erfordernisser der DB. Dies ist ein wesentlicher Leitgedanke des städtebaulichen Entwurfs. Das Wegenetz wird demnach konsequent auf die Bedürfnisse von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ausgelegt. In dieser Hinsicht hat die Beteiligung die deutliche Erkenntnis hervorgebracht, für diese Gruppen mit ihren unterschiedlichen Geschwindigkeiten sowie den verschiedenartigen Ansprüchen an Flächen, Materialien und Oberflächen ein räumlich getrenntes Angebot zu entwickeln. Grundsätzlich scheint dabei der Fokus vor allem auf Anforderungen des Flanierens und Erlebens bis hin zum Genießen der vielfältigen Eindrücke des Parks zu liegen. Eine reine Erschließungsfunktion wird im Wegesystem des Parks nicht gesehen, auch wenn durchgängige Verbindungen von Nord nach Süd und von West nach Ost ausdrücklich gewünscht sind.
Darüber hinaus findet die Etablierung einladender Bereiche zum Sitzen und Ausruhen ein eindeutiges Votum. Die Bedürfnisse sind dabei durchaus differenziert: Es werden sowohl ruhige Bereiche zur Erholung nachgefragt als auch Sitz- und Verweilmöglichkeiten im Zusammenhang mit anderen Nutzungsangeboten wie etwa in der Nähe von Spielgeräten für Kinder oder bei kulturellen Veranstaltungen. Das zeigt, dass die Bürger*innen ihren neuen Park nicht nur nutzen wollen, um auf schnellem Weg in die City zu gelangen. Vielmehr wird der öffentliche Freiraum selbst als Zielort betrachtet, der durch ein gut gestaltetes Wegenetz mit Aufenthaltsbereichen zur Benutzung einladen muss.

Dortmund

Außengastronomie

Organisierte gastronomische Nutzung mit Aufenthaltsqualität insbesondere im Außenbereich

Viele Bürger*innen sind der Ansicht, ein gastronomisches Angebot würde den Park bereichern. Eine deutliche Mehrheit hat dazu den Wunsch geäußert, dies in Form eines Cafés und/oder Biergartens umzusetzen. Dabei werden insbesondere Sitz- und Verzehrmöglichkeiten im Freien nachgefragt. Deutlich weniger Zustimmung finden hingegen im Vergleich dazu freie Flächen zum nicht reglementierten Picknicken oder Grillen. Dies korrespondiert mit der in den frei formulierten Textbeiträgen immer wieder geäußerten Sorge, dass allzu große Nutzungsfreiheiten und ein Fehlen von Regeln und Kontrolle zu Verdrängung von Gruppen vermeintlich oder tatsächlich Schwächerer führen könnte. Gleichwohl werden durchaus auch diese Nutzungsmöglichkeiten des Grünraums nachgefragt, sodass man sich bei der weiteren Planung der Fläche damit auseinandersetzen sollte, ob und in welcher Form eine derartige Inanspruchnahme funktionieren kann.
Insgesamt lassen sich die Beteiligungsergebnisse dahingehend interpretieren, dass eine Gastronomie zur Belebung des Parks beitragen würde. Das konkrete Angebot sollte den Charakter des Parks jedoch nicht dominieren, sondern die freiräumlichen Nutzungsangebote adäquat und untergeordnet ergänzen. Dabei herrscht überwiegend die Meinung vor, dass dieser Anforderung und der Sorge um die Sauberkeit im Park insbesondere durch eine organisierte und professionelle gastronomische Nutzung begegnet werden kann. Einzelne Kommentare haben darüber hinaus vorgeschlagen, die fest verankerten Gastronomieangebote mit weiteren Möglichkeiten der Selbstverpflegung und diese gegebenenfalls auch räumlich und, bezogen auf die Einhaltung von „Spielregeln“, auch betrieblich an die professionelle Gastronomie anzubinden.

Dortmund

Sicherer Park

Instrumente, die dem Bedürfnis nach sozialer Kontrolle und Sicherheit Rechnung tragen und darauf abzielen, vor missbräuchlicher Nutzung zu schützen

Offensichtlich ist, dass bei nicht wenigen Bürger*innen die Befürchtung mitschwingt, dass eine solche Grünanlage durch Nutzergruppen, die sich in allen großen Städten gerade in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs aufhalten, entgleiten kann. Es ist klar, dass Verdrängungsprozesse in der Regel derartige Probleme nicht nachhaltig lösen. Drogenhandel und Gruppen von Drogenkonsumierenden von Orten zu vertreiben, damit sie an weniger präsenten oder repräsentativen Orten das Stadtbild nicht stören, kann kein ernsthaftes Planungsziel sein. Gleichwohl soll dieser öffentliche Ort insbesondere auch junge Menschen ansprechen und dazu beitragen, dass Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher persönlicher, kultureller Hintergründe sich begegnen. Daher muss auch betrachtet werden, welcher besondere Anspruch an Schutz vor der Konfrontation mit gesellschaftlichen Verwerfungen erforderlich ist.
Eine Erkenntnis, die sich in der Beteiligung erneut manifestiert hat, ist die Erwartung der Bürger*innen, den Park so zu gestalten und zu betreiben, dass diese Schutzansprüche gerade an diesem Ort in einem besonderen Maße Berücksichtigung finden. Eine Überlegung könnte dabei etwa sein, im Sinne eines „Hausrechts“ ein solideres Instrument zur Gewährleistung einer auch subjektiven Sicherheit zu entwickeln, als dies etwa die allgemein üblichen Rechte im öffentlichen Raum zulassen. Der Fokus bei der Erarbeitung einer solchen Parkordnung sollte jedoch nicht auf der Definition von „unliebsamen“ Mitmenschen liegen. Vielmehr sollte der Schutz der Schwächeren im Vordergrund stehen.

06:49 / 00:00

Das Umfeld des Dortmunder Hauptbahnhofs

Es hat viele Anläufe gegeben, den Dortmunder Hauptbahnhof und sein Umfeld umzugestalten. Im Jahr 2016 aber ist es gelungen, die Planung auf eine Grundlage zu stellen, welche die Bürger*innen selbst erarbeitet haben! Unter großer öffentlicher Beteiligung wurden im Oktober 2016 in einer einwöchigen Planungswerkstatt die Merkmale herausgearbeitet, die künftig diesen Bereich auszeichnen werden. Das Meinungsbild wurde in die Auslobung des nachfolgenden städtebaulichen Wettbewerbs übertragen. Die Stadt Dortmund legt seit vielen Jahren großen Wert darauf, die Bürger*innen der Stadt in allen Phasen von Planungsprojekten zu beteiligen. Daher musste sich auch das Wettbewerbsergebnis wieder dem öffentlichen Votum stellen: Es wurde in einem Bürgerdialog und einer Bürgerwerkstatt diskutiert und angepasst. Nach der grundsätzlichen Entscheidung des Rates der Stadt Dortmund, die Planung weiterzuentwickeln, wurden die Bürger*innen Ende 2020 dazu eingeladen, sich erneut mit Ideen und Anregungen in das Verfahren zu diesem für Dortmund und die Region einzigartigen Projekt einzubringen.

03:25 / 00:00

Das ist der Entwurf:

Das Entwurfskonzept zum Umfeld Hauptbahnhof Nord konzentriert sich auf die Themen der freiräumlichen Integration des Bahnhofsgeländes sowie der Stadtreparatur und des Weiterbaus der Nordstadt. Ziel ist es, das bisherige Niemandsland in einen offenen und zusammenhängenden, parkähnlichen Freiraum zu verwandeln und das Planungsareal mit der Nordstadt zu verweben. Es gilt die wachsenden funktionalen Anforderungen an den Hauptbahnhof baulich optimal umzusetzen und einen attraktiven Grünraum zu schaffen. Hierbei wird zum einen die topografische Besonderheit der Höhenunterschiede auf dem Areal genutzt, um unterschiedliche Bahnhofs-spezifische Nutzungen innerhalb der Geländekante zu integrieren und gleichzeitig Freiraum für einen attraktiven Park zwischen Blücherpark, Bahnanlage und Bürgergarten auszubilden. Zum anderen wird die vorhandene gründerzeitliche Bebauungsstruktur der Nordstadt des weitergeführt.